Erste Gießaktion
Bei unserem dritten Treffen kommt Claudia von »Jetzt gießen« mit ihren vielen bunten Gießkannen und einem Standrohr vorbei. Sie erklärt uns, warum es wichtig ist, das Kölner Stadtgrün zu gießen, und fordert uns direkt dazu auf, mit ihr zu gießen.
Vor allem die Bäume liegen ihr am Herzen. Die sind nämlich unter Stress, weil es in den letzten Jahren immer weniger geregnet hat. Selbst die Baumwurzeln von großen, alten Bäumen reichen maximal 7 Meter in die Tiefe. Grundwasser gibt es aber erst ab ungefähr 25 bis 30 Metern. Wenn von oben also über die Jahre immer weniger Wasser in die tieferen Bodenschichten sickert, wandern die Wurzeln der Bäume in die oberen Bodenschichten, um überhaupt Wasser zu bekommen. Sie verlieren dadurch zunehmend an Stabilität. Deshalb stürzen sie bei einem ordentlichen Gewitter einfach um.
Claudia gießt schon seit vier Jahren die Kölner Straßenbäume. Angefangen hat sie in der Südstadt. Dort gibt es Straßenbäume, die nicht nur von Hunden, sondern auch von Menschen als Toilette benutzt werden. Der viele Urin lagert sich in Form von Urinstein auf dem Boden und der Rinde ab und verhindert, dass Regenwasser in den Boden dringen kann. Außerdem verätzt er den Stamm der Bäume. Die ersten Liter Wasser dienen daher dazu, den Urinstein zu lösen. Erst danach kann Wasser überhaupt in den Boden gelangen. Wenn sich Urinstein löst, fängt es meist furchtbar an zu stinken.
Wir bedanken uns bei Claudia für ihren Einsatz und freuen uns darauf, für kommende Gießaktionen auf eines der drei Standrohre von ihr zugreifen zu können. Wasser marsch!