Wir informieren: Fahrradschutzstreifen auf der Vorgebirgstraße

Nach langem Warten bekommt Zollstock endlich einen Fahrradschutzstreifen auf der Vorgebirgstraße. Er soll zwischen »Am Vorgebirgstor« und »Radethalgürtel« eingerichtet werden und schließt die bisherige Lücke im Radverkehrshauptnetz der Stadt (RadPendlerRoute 5 zwischen Wesseling/Brühl und Köln). »Ziele der Planung sind die Verbesserung der Verkehrssicherheit sowie der Wohnqualität auf der Vorgebirgstraße.« (Quelle: Mitteilung Verkehrsausschuss)

Im Winter 2024 wurde mit dem Aufbringen der weißen Markierungen begonnen. Mittlerweile ist es März 2025. Aufgrund der Witterung kommt die Maßnahme nur langsam voran. Zumindest der erste Abschnitt zwischen »Am Vorgebirgstor« und »Gottesweg« in Richtung stadtauswärts ist bereits vollständig.

Die Fahrspuren auf der Vorgebirgstraße werden auf eine Spur verengt. Auf den Fahrradschutzstreifen gilt absolutes Halteverbot. Geplant sind elf Ladezonen für Gewerbetreibende.

Halteverbotszone: Wer sich nicht daran hält, muss mit Bußgeld (55 bis 100 Euro) und einem Punkt in Flensburg rechnen.
Informationen für Gewerbetreibende: Insgesamt sind elf Ladezonen auf der Vorgebirgstraße geplant (Quelle: KStA vom 12.12.2024).

Vorteile langfristig

  • reduzierte Geschwindigkeit
  • weniger Lärm
  • weniger Schadstoffbelastung
  • mehr Verkehrssicherheit

Die Reduzierung der Fahrspuren verlangsamt den Verkehrsfluss. Das ist zu begrüßen, weil es dadurch nicht nur leiser wird, sondern tendenziell auch weniger Schadstoffe in die Luft gelangen, weil weniger Staub aufgewirbelt wird und der Reifenabrieb nicht so hoch ist. Feinstaub setzt sich nämlich aus verschiedenen Komponenten zusammen – davon sind 20 bis 30 Prozent Reifenabrieb.

Da es nur noch eine Spur gibt, komt es schon jetzt weniger häufig zu Rasereien. Auch die riskanten Überholmanöver haben aufgehört. Das Sicherheitsgefühl von Fußgänger:innen und Radfahrenden hat sich erhöht. Schulkinder und unmittelbar Anwohnende berichten, dass sie sich viel sicherer fühlen.

Nachteile kurzfristig

Aktuell kommt es zu Stoßzeiten zu Rückstau und unübersichtlichen Situationen an Kreuzungen. Einige Autofahrende halten die Kreuzung trotz Stau nicht frei, sodass der querfließende Verkehr und Fußgänger:innen behindert werden.

Staut es sich auf der Straße, kann das einen negativen Effekt auf die Luftqualität haben, weil die Regel gilt: Je besser der Verkehrsfluss, desto weniger Schadstoffbelastung in der Luft.

Fazit: Langfristig erwartet die Stadt Köln die Reduzierung der Geschwindigkeit (um 10 bis 20 km/h) ebenso wie die Abnahme des Verkehrsaufkommens. Laut Zählungen der Stadt Köln queren aktuell noch insgesamt bis zu 18.000 Kfz am Tag die Vorgebirgstraße. Das berechnete Verkehrsmodell der Stadt Köln sieht eine Verringerung des KfZ-Aufkommens um 4.250 pro Tag vor. Es ist zu erwarten, dass durch die Maßnahme mehr Radfahrende unterwegs sein werden (Quelle: KStA vom 28.02.2024).

Bei Verkehrsmaßnahmen wie der Verringerung der Fahrspuren von zwei auf eine dauert es bis zu sechs Monate, bis sich der Kfz-Verkehr daran gewöhnt hat. Eine ernsthafte Prüfung der Maßnahmen und ihre Effekte kann also erst erfolgen, wenn die Maßnahme komplett umgesetzt ist. Voraussichtlich wird sich aber der Verkehrsfluss wieder einpendeln. Die Stopp-&-Go-Phasen sollten also langfristig kürzer werden oder ganz aufhören.

Einsicht in die Ratsbeschlüsse und die geplante Maßnahme: Mehr Verkehrssicherheit auf der Vorgebirgstraße